Nach wie vor sind Frauen und Mädchen in aller Welt Opfer von Gewalt – auch in Deutschland. Diese Frauen leiden unter den unmittelbaren und langfristigen physischen, sexuellen und psychischen Folgen.
Gewalt an Mädchen und Frauen ist eine der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. Weltweit erfahren über 30 Prozent aller Frauen Gewalt. So die Statistik der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2015.
"Im Durchschnitt wird jede dritte Frau
Opfer einer Gewalttat, einer Vergewaltigung
oder eines Angriffs."Susanne von Bassewitz, Präsidentin Zonta International 2018 - 2020
zum Vergrößern anklicken | © United Nations
Jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch ihren Ehemann oder (Ex-)Partner
Zuhause nicht sicher.
Betroffen sind überwiegend Frauen.
Steigende Tendenz.
• Die Gesamtzahl der Taten partnerschaftlicher Gewalt ist seit ihrer erstmaligen Erfassung 2014 um 11,2 Prozent gestiegen, innerhalb des vergangenen Jahres (von 2018 bis 2019) um 0,74 Prozent.
Tatverdächtig sind überwiegend Männer.
• 79,4 Prozent der Tatverdächtigen waren Männer.
Die Zahlen stammen aus der Kriminalstatistischen Auswertung des BKA zur Partnerschaftsgewalt 2020.
Der BKA Bericht kann hier heruntergeladen werden
Gewaltkriminalität insgesamt richtet sich vor allem gegen Frauen und Mädchen.
Geschlechterspezifische und sexualisierte Gewalt nehmen zu.
Die Täter stammen in der Hälfte der Fälle aus dem persönlichen Umfeld.
Die Zahlen stammen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik - PKS 2019.
Alle diese Zahlen stehen für das so genannte Hellfeld. Die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Straftaten liegt deutlich höher, denn noch immer lassen die Kontrolle durch den Täter und die Angst vor Repressalien die Betroffenen davor zurückschrecken, sich die notwendige Hilfe zu holen.
Die EU-Studie 'Gewalt gegen Frauen' der European Union Agency For Fundamental Rights von 2014 schätzt, dass fast die Hälfte der von körperlicher und sexueller Gewalt Betroffenen sich niemandem dazu anvertrauen. Sie schweigen vor allem dann, wenn der Täter der aktuelle oder frühere Beziehungspartner ist oder war.
Die Studie kann hier heruntergeladen werden.
Gemäß Istanbul Konvention soll es pro 10.000 Einwohner (also Männer, Frauen und Kinder) einen sogenannten „Family Place" als Schutzraum geben.
Das ist die statistische Berechnungsgröße. Viele Frauen, die Schutz suchen müssen, benötigen auch Platz für ihr Kind oder ihre Kinder. Hochgerechnet bedeutet das: Deutschland braucht 21.400 Plätze in Frauenhäusern. Tatsächlich gibt es nur 6.800. Neun Jahre nach der Unterzeichnung der Istanbul Konvention ist die Bundesrepublik mit 14.600 Plätzen im Soll. Für von häuslicher Gewalt Betroffene und ihre Kinder ein unhaltbarer Zustand.
Neben physischen Verletzungen beeinträchtigen psychische Traumafolgestörungen das Leben der Betroffenen. Durch indirekte oder direkte Gewalterfahrungen traumatisiert sind dabei häufig auch ihre Kinder.
Als konkrete Folgen zählt die EU-Studie 'Gewalt gegen Frauen' der European Union Agency For Fundamental Rights von 2014 den Verlust des Selbstbewusstseins, das Gefühl der Verletzlichkeit, Schlafstörungen und Ängste auf.
Anhaltende Gewalterfahrungen in Partnerschaft und Familie führen zu schweren, chronisch verlaufenden psychischen Erkrankungen mit intensivem Therapiebedarf wie zum Beispiel Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen
Weitere Fakten zur Gewalt an Frauen | PDF
Aktuelle Zahlen und Quellen zum Thema Kinderehe finden Sie hier | Ending Child Marriage